Herzmassage im 30-BAP-Modus

Was hat BAP mit Lebensrettung zu tun?
Das Akronym steht im Erste-Hilfe-Falle nicht für Kölsche Musik, sondern für Prioritäten am Unfallort. Konkret:

  1. Bewusstseinscheck
  2. Atemüberprüfung
  3. Puls Puls sein lassen

Beim Auffrischungskurs der lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Wochenende habe ich nach zehn Jahren ohne das wichtigste für den Fall der Fälle gelernt: Ruhe bewahren, BAP-Formel anwenden. Und ganz wichtig: Handeln und helfen anstatt gaffen und gehen.

 

Erst Leben erhalten, dann Mullbinden holen
Referent Lars Petig hat als ehemaliger Bundeswehrsoldat und amtierender Beamter der Berufsfeuerwehr Einblicke aus seinem Leben als Retter und Helfer in der Not gegeben und uns Mut fürs richtige Verhalten gemacht. „Mit BAP werdet ihr euch fast fühlen wie bei der Vorbereitung von einem Kindergeburtstag", sagt er. Statt lange Mullbinden zu suchen und beim Anblick von Blut in Panik zu geraten, sollten wir einmal kurz durchatmen und mit dieser Formel systematisch vorgehen.

Mach' es nach BAP
B: Wenn also jemand ohne dir bekannten Grund auf der Straße liegt, sprich ihn an und rüttele an seiner Schulter.
A: Wenn das nichts hilft, überprüfe seine Atmung, indem du dein Ohr unter die Nase des Opfers legst und beobachte das Auf und Ab des Bauches. Wenn er atmet: Bring' ihn in vier Schritten in die stabile Seitenlage. Dann rufst du 112 und wartest du, bis die Feuerwehr kommt.
P: Wenn der Verunfallte nicht mehr atmet, lege ihn auf den Rücken, und zwar auf hartem Untergrund. Wenn niemand sonst da ist, setze den Notruf ab. Sonst deligiere. Statt lange nach dem Puls zu suchen, beginnst du mit der Herz-Rhythmus-Massage. Setze dich seitlich neben deinen Patienten, stelle dir eine Linie zwischen den Brustwarzen vor und setze deine Hände übereinander in der Mitte ab. Drücke 30 Mal mit der Handinnenfläche auf diesen Punkt und zwar mit durchgestreckten Armen. Dann atmest du zwei Mal in den Mund des Patienten, bei überstrecktem Hals und zugedrückter Nase. Wiederhole die Abfolge bis die Feuerwehr kommt.

 

Danke, Lars! Zum einen für den didaktisch guten und lustigen Kurs. Zum anderen für deinen täglichen Einsatz in Sachen Leben.