Perspective Daily: Konstruktiver Journalismus auf dem Journalistentag NRW und hoffentlich bald mehr davon in Deutschland

David Ehl ist Autor und Verfechter des Cosntructive Journalism in Deutschland
David Ehl referiert auf dem DJV-Workshop über Konstruktiven Journalismus - die Grundlage des Start-Ups, für das er arbeitet.

Über Lösungen zu reden soll ja bekanntlich Lösungen schaffen. Das Start-Up Perspective Daily hat sich vor anderthalb Jahren mit dem gleichnamigen Online-Portal aufgemacht, um konstruktivem Journalismus in Deutschland zu starten. Lösungsorientierter und evidenzbasierter Journalismus solle, so die Geschäftsidee, unter anderem dazu führen, dass sich die (lesende!) Gesellschaft eher mit der Frage beschäftigen solle, mit welchen Lösungen es in Zukunft weitergehen könne, anstelle Leser hoffnungslos nach dem Lesen zurückzulassen.

Wie lässt man den Leser alternativ zurück?
„Konstruktiver Journalismus beginnt mit der Haltung",  sagte David Ehl während seines knapp einstündigen Workshops auf dem Deutschen Journalistentag im Landschaftspark Duisburg. Ehl ist einer von acht festen Autoren bei Perspective Daily. Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen sei laut Ehl natürlich ein Anliegen der meisten Journalisten. Blattmachen funktioniere hierzulande aber eben oft immer noch mit schlechten Nachrichten. Statt klassichem Schwarz und Weiß setzt das Team um Perspective Daily auf Grautöne - die Schattierungen einer Herausforderung. Wer denkt bereits über die Herausforderung nach? Wie ist sie entstanden? Gibt es woanders bereits Lösungen?
Perspective Daily hat sich bei seiner Entwicklung von dem Online-Portal holländischen Nachbarn De Correspondent inspirieren lassen; im Prinzip also auch nach Lösungen geschaut, wie es mit Journalismus weitergehen kann.

Konstruktiv nach vorne
Das Unternehmen läuft: neben den festen schreiben noch Gast-Autoren für das Portal. Mit Technikern und Designern arbeiteten rund 20 Personen für das Team. Es gebe mittlerweile 13.000 zahlende „Mitglieder", also Menschen, die bereit sind, 60 Euro jährlich zu bezahlen, um sowohl Start-Up als auch Haltung voranzutreiben. Gut 10.000 Abonnenten gebe es mittlerweile, die täglich einen solch recherchierten Artikel per E-Mail erhalten. Bei den holländischen Nachbarn, die ebenso mit Crowdfunding gestartet sind, sind es nach vier Jahren rund 60.000 Mitglieder.